Das ist unser Anliegen!
Pflegekinder werden nach dem Gesetz wie Scheidungskinder behandelt.
Leider wird diese Regelung der Situation vieler Kinder nicht gerecht. Denn oft müssen diese Kinder ihre Familie, ihr Zuhause und die gewohnte Umgebung plötzlich verlassen, weil schreckliche Dinge an ihnen oder um sie herum geschehen sind.
Kinder, die unter den Folgen von frühen Stresserfahrungen, sozialen, emotionalen oder physischen Traumata leiden, haben oft ihr Leben lang mit starken Problemen zu kämpfen. Ihre kindliche Welt war ganz und gar nicht in Ordnung, sie können nicht mehr vertrauen, sie haben wenig Antrieb und Lebensmut.
Durch die Umgangsregelung nach Scheidungsrecht (die Eltern haben das Recht und die Pflicht, ihre Kinder zu sehen), kommt es häufig vor, dass traumatisierte Kinder genau an den Ort und zu den Personen zurück gehen müssen, die das Trauma hervorgerufen oder nicht verhindert haben. Man nennt das Re-Traumatisierung.
Die Kinder entwickeln dauerhafte Ängste und werden in ihrer Entwicklung erneut zurück geworfen.
Seit 2021 gibt es in Deutschland endlich die gesetzliche Pflicht für Familienrichter, sich psychologisch oder pädagogisch weiter zu bilden. (KJSG)
So haben wir Hoffnung, dass in Zukunft zunehmend kompetent und einfühlsam Entscheidungen getroffen werden können, die dem Wohl des Kindes tatsächlich nahe kommen.
Wir setzen uns dafür ein, dass Kinder auch ein Recht auf ein stabiles Zuhause und auf Bleiben haben sollen. Kindliche positive Entwicklung ohne Unsicherheit und Angst, die von außen begünstigt werden, sollte im Europa des 3. Jahrtausends möglich werden.
2021 haben wir mit dem FD Jugend des Landkreises NWM ein Konzept für Bereitschaftspflege entwickelt. Leider ist die Finanzierung für die BPflegefamilien immer noch alles andere als attraktiv… Wir hoffen auf eine Evaluierung 2024, um da nachzubessern.
Nach wie vor sind wir im Gespräch mit dem Fachdienst Jugend, um Ideen zur fachlichen Entwicklung der Arbeit mit Pflegefamilien weiter zu geben.
Seit August 2024 haben wir einen beratenden Sitz im Jugendhilfeausschuss des Landkreises. Wir hoffen, den Anliegen der Pflegefamilien dort Gehör zu verschaffen.